Die erste Entwicklungsphase (1999 - bis heute)

Von der Wirtschaftsförderung zur holistischen Regionalentwicklung

Parallel zur Ansiedlungsentwicklung wurde aber schon früh klar, dass zu einem attraktiven Standort viel mehr gehört, als einfach «nur» attraktive Büroflächen und Dienstleistungen im Rechts- und Steuerbereich.

So trieb die Generis im Rahmen des Wirtschaftsförderungsmandats in enger Zusammenarbeit mit Kanton, Stadt, Gemeinden sowie den Wirtschaftsverbänden eine ganze Reihe von Projekten voran. Ziel war die allgemeine Attraktivierung des Wirtschafts- und Lebensstandortes Schaffhausen.

Arealentwicklungen:
Aus Industriebrachen attraktive Stadtteile machen.

Einige Beispiele mögen dies illustrieren. Das damals «hinter dem Bahnhof» gelegene Bushofareal der Regionalbusse und die umgebenden Grundstücke zeugten vom Niedergang des Mühlentals, in welchem Georg Fischer Industriegeschichte geschrieben hatte. Arbeiteten einst Tausende in jenem kleinen Tal, war es nun das Symbol für den Niedergang der einst stolzen Giesserei-Industrie Schaffhausens.

Die Generis lancierte gemeinsam mit dem damaligen Stadtpräsidenten Marcel Wenger und weiteren Politikern eine komplette Neunutzung des gesamten Areals. Das Herzstück war die damals als unmöglich geltende Verlegung des Regionalbushofs an den heutigen Standort, das konzeptionelle Zusammenführen zu einer einheitlichen Nutzung mehrerer Grundstücke zur heutigen Urbahn-Überbauung. Rund 300 Mio. Franken wurden investiert, das gesamte nördliche Areal des Bahnhofs komplett neu überbaut, Firmen, Restaurants und ein führendes Hotel angesiedelt und attraktive Stadtwohnungen erstellt. 

In der Folge erblühte das ganze ehemalige Industrietal und 2020 wurde – gewissermassen als Krönung dieser Entwicklung über eine ganze Generation – mit der Stahlgiesserei die grösste Industriehalle der Schweiz in ein neues Stadtquartier umgewandelt.

Professionalisierung der Tourismusvermarktung und der Innovationsförderung.

Weitere Bestrebungen ergänzen diese Entwicklung im Kanton Schaffhausen: die Attraktivierung des Rheinfalls, die Schaffung einer professionellen Tourismus-Organisation, die Revitalisierung und Neukonzeption- der Reb- und Weinbranche, die konzeptionelle Begleitung weiterer Immobilien-Entwicklungen in der Stadt Schaffhausen und in Neuhausen am Rheinfall, die Schaffung der Technologie-Plattform ITS (Industrie- und Technologie-Zentrum Schaffhausen), der Clusterinitiative IPI (International Packaging Institute) und diverse weitere.

Die Schaffhauser Regionalentwicklungs-Geschäftsstelle entsteht

Als Folge all dieser Projekte entstand im Jahr 2008 die Idee, in Schaffhausen ein systematisches Gefäss zur Regionalentwicklung zu schaffen.

Die Generis erhielt von der Regierung den Auftrag, die neue Regionalpolitik des Bundes, und die damit verbundenen nationalen Fördergelder, welche Regionalentwicklungsprojekte finanzierten, strukturell mit der 60-Mio-Franken Spende zum 125-jährigen Jubiläum der Schaffhauser Kantonalbank zu verbinden.

Um die Wirkung dieser Gelder zu verstärken, erarbeitete die Generis für das Volkswirtschaftsdepartement ein Konzept, mit dem Projekte mit nationalen und kantonalen Mitteln gefördert wurden, wenn private Akteure ebenfalls investierten. Das dazu notwendige neue Gesetz zur Regionalentwicklung wurde 2008 in Kraft gesetzt. Patrick Schenk übernahm den Aufbau und die Leitung der neuen Geschäftsstelle, welche 2021 auf Leandro Robustelli überging. Bis heute wurden gegen 200 Projekte ausgelöst. Die Generis bewarb sich in einer öffentlichen Ausschreibung für die Führung der Geschäftsstelle und erhielt den Zuschlag. Beispiele für Förderprojekte sind zB die die Förderung der alten Weintrotte in Osterfingen zu einem touristischen Hotspot der Weinindustrie, das Mobilitäts-Projekt STL (Swiss Transit Lab) mit dem ersten in den Fahrplan eingebundenen selbstfahrenden Bus, und viele weitere mehr.

Im Rahmen der Regionalentwicklung entstanden unter der Leitung von Roger Roth vor allem wegweisende Technologie-Projekte  für die Weiterentwicklung des Kantons: das ITS (Industrie- und Technologiezentrum Schaffhausen), das später an Universitäten abgetretene IPI (International Packaging Institute), das Cluster-Projekt Rhytech in Neuhausen am Rheinfall (Zentrum der Materialtechnologie), das Projekt go tec! (Förderung der MINT-Berufe für Jugendliche auf spielerische Art), und weitere mehr. Heute wird die ITS-Geschäftsstelle erfolgreich von Marco Jaggi geleitet.

Arealentwicklungs Projekt Urba(h)n.

Verein SchaffhausenTotal

SH Total - Die Informationsdrehscheibe für Wirtschaft, Tourismus und Wohnen.

go tec! - ein sehr gut genutztes Angebot zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Swiss Transit Lab - macht Schaffhausen zu einem Pionier in der autonom fahrenden Mobilität.

International Packaging Institute (IPI) - Wissenstransfer und Innovationsförderung für einen Industriecluster.

Ein visionäres Projekt scheitert

Der GGP (Grenzüberschreitender Gewerbepark Neuhausen – Jestetten) scheitert an den bürokratischen Hürden, trotz Ermutigungsschreiben des damaligen deutschen Aussenministers Joschka Fischer.

ITS – Industrie- und Technozentrum Schaffhausen

Parallel zur Ansiedlungstätigkeit baute die Generis das ITS – Industrie- und Technozentrum Schaffhausen – auf. Hier Projektleiter Roger Roth bei einem der beliebten Techno-Apéros mit regelmässig weit über 100 Teilnehmenden.

STL - Swiss Transit Lab

Generis Projektleiter Patrick Schenk empfängt Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Swiss Transit Labs; hier mit den Schaffhauser Regierungsräten Ernst Landolt und Walter Vogelsanger.

Arealentwicklung Urba(h)n

Das grösste Regionalentwicklungsprojekt der Generis ist die Entwicklung des Areals «Urbahn» in der Stadt Schaffhausen. Über 300 Mio. Franken wurden investiert in grosszügige Dienstleistungsflächen, Wohnungen und ein Viersternhotel entstanden.

Arealentwicklung Urba(h)n

Zum Urbahn-Projekt gehörte auch der Bau eines neuen Perrons entlang der Spitalstrasse…

Arealentwicklung Urba(h)n

… sowie die Verlegung des Regionalbushofs auf die Südseite des Bahnhofs inkl. dem Bau eines grossen Fahrrad-Zentrums.

RSE - Regional- und Standortentwicklung

Seit 2008 führt die Generis auch die RSE-Geschäftsstelle (Regional- und Standortentwicklung). Mit Fördergeldern von Bund, Kanton, Gemeinden und Privaten werden wegweisende Entwicklungsprojekte lanciert; im Bild als Beispiel die Bergtrotte Osterfingen.

Generis war und ist ein Motor der Innovation der regionalen Entwicklung mit all seinen Funktionen und Projekten. Längstens wurde dadurch der Kanton Schaffhausen zu einem geschätzten Partner auf nationaler Ebene und viele Projekte erhielten nationale Anerkennung und Vorbildcharakter für andere Regionen in der Schweiz.

Christoph Schärrer
Leiter der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen und Generis Partner