Die zweite Entwicklungsphase (2001 – bis heute)
Von der kantonalen Wirtschaftsförderung zum nationalen und internationalen Entwickler von Wirtschafts- und Lebensräumen
Generis erkannte, dass China den Weg zu einer Weltwirtschaftsmacht eingeschlagen hatte und dass die Wirtschaftsförderungsarbeit zukünftig nicht nur amerikanische und europäische Unternehmungen zum Ziel hatte, sondern schon bald auch chinesische.
Eine Spontanbewerbung öffnet das Tor nach China
Der Zufall wollte es, dass sich mit Xia Chen eine chinesische Ökonomin zum gleichen Zeitpunkt spontan bei der Generis bewarb. Sie wurde angestellt mit dem Auftrag, der Generis zu helfen, die Entwicklungen in China zu verstehen und die relevanten Opportunitäten zu identifizieren.
In der Folge wurde China innerhalb eines Jahres nicht weniger als fünfmal von Generis Delegationen bereist und so wichtiges Wissen und interessante Netzwerke aufgebaut.
Das erste Fazit: Es ist ein langer und keineswegs einfacher Weg, aber die Zeit war reif war für eine systematische Standortpromotion der Schweiz in China.
Das Location Switzerland Mandat:
Generis als Pionier für die Standortpromotion der Schweiz in China.
Die Generis entwickelte ein Konzept für eine Standort-Marktbearbeitung, trug dieses dem SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) und anderen Kantonen vor – und rannte damit offene Türen ein.
Nach kurzer Zeit erhielt Generis den Auftrag für die damalige Schweizer Promotionsorganisation «Location:Switzerland» den Markt China zu bearbeiten. Gemeinsam mit einem bis heute der Generis eng verbundenen Dienstleistungs-Partner baute die Firma im Auftrag des Bundes und von 18 Kantonen die Standortförderung der Schweiz in China auf.
Die Erfolge stellten sich über die Jahre in Form von Ansiedlungen erster chinesischer Firmen in der ganzen Schweiz ein, aber auch in der Anbahnung und Umsetzung vieler grenzüberschreitender Projekte.
Nach Ablauf dieser einmaligen Pionierphase war die Standortpromotion der Schweiz in China nicht mehr wegzudenken und wurde massiv ausgebaut. Die Generis übergab ihr ganzes Knowhow an die in China neu aufgebauten «Swiss Business Hubs», welche im Rahmen der Botschaft in Beijing sowie der Generalkonsulate in Shanghai, Guangzhou und Chengdu die entsprechenden Funktionen in China übernahmen.
In der Folge erhielt Generis vom Bund immer wieder nationale Aufträge in China, darunter die prominentesten in Form der Umwelt-Technologie-Plattform «Cleantech Switzerland» oder des späteren Projekts SSLCC (Sino-Swiss Low Carbon Cities China). Diese nationalen Mandate führten die Generis immer wieder zu lokalen Verantwortlichen: Bürgermeister, Politiker, Regierungsstellen von Städten wurden so zu Projektpartnern.
Generis China wird gegründet
2010 erfolgte deshalb die Gründung einer Tochtergesellschaft in Beijing. Marco Rhyner übernahm die Geschäftsleitung und baute bis 2015 die Firma und ein entsprechendes Team erfolgreich auf.
Schweizer Regionalentwicklungs Know-How ist gefragt
Immer mehr wurde klar, dass von Generis in China ein ganz spezifisches Knowhow gefragt war: die erfolgreiche Entwicklung von Regionen. In diesem neuen Geschäftsfeld der Generis ging und geht es darum, für ganze Regionen mit bis zu mehreren hundert Quadratkilometern und bis zu hunderttausenden von Einwohnern, Konzeptstudien zu erstellen, wie die meist landwirtschaftlich geprägten Regionen entwickelt werden können. Dazu gehört der Aufbau von wirtschaftlichen Clustern, Tourismusangeboten etc. Kern dieser Konzepte sind die schweizerischen Werte von Planungs- und Bauqualität, Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung in allen Sektoren.
Generis und die Olympischen Spiele
Diese Arbeiten führten 2017 zum bislang wohl meist beachteten China-Projekt der Generis. Auf Einladung des Chinesischen Olympischen Komitees nahm Generis an einem Ideenwettbewerb
für die olympischen Winterspiele 2022 teil. Vom Auftraggeber wurde ein Gesamtkonzept für den nordischen Cluster, bestehend aus Biathlon, Langlauf und Skispringen, erwartet. Ergänzend sollte ein Raumkonzept aufzeigen, wie die austragende Region langfristig von der Olympiainfrastruktur profitieren und sich nachhaltig zu einer gefragten Tourismusregion entwickeln kann.
Die Arbeitsgruppe übergab dem Olympischen Komitee einen Masterplan, in dem das Gesamtkonzept beschrieben und mit entsprechenden architektonischen Zeichnungen erklärt wurde. Das radikale Planungskonzept basierte auf einem ringförmigen Hauptgebäude, welches sämtliche Funktionen in Anlehnung an die olympischen Ringe vereinte.
Neben dem Design für die drei Austragungsorte für die nordischen Disziplinen wurden von der Gruppe ein Sicherheitskonzept entwickelt, sowie weitere Grundkonzepte wie Beschneiung, Besucherfluss und Verkehr. Das Konzept wurde mit Begeisterung aufgenommen und in grossen Teilen umgesetzt – wie man im Februar 2022 bei der Übertragung der Olympischen Winterspiele auch in Europa sehen konnte.
Ein einmaliger Erfahrungsschatz – auch zum Nutzen des Kantons Schaffhausen
Bis heute hat Generis in ganz China verteilt entsprechende Projekte durchgeführt, von der südlichen Guangdong Provinz bis zum östlichsten Punkte Chinas an der Grenze zum russischen Chabarovsk. Diese Projekte bilden einen reichen Erfahrungsschatz und dürften für ein Schweizer KMU ziemlich einmalig sein.
„Wer in einer dynamischen und unvorhersehbaren Welt erfolgreich bleiben will, muss die Fähigkeit besitzen, mit den klügsten Köpfen eine gemeinsam getragene Haltung und Vision zu entwickeln und aktiv zu leben und ganz bewusst ein hohes Mass an Diversität und Vernetzung anzustreben.
Genau darum ist es so wichtig, dass sich die Generis AG immer wieder in herausfordernde Themenfelder und neue Geographien vorwagt. Nur so können wir unserem Kundenversprechen – aus Ideen Realitäten zu erschaffen – auch zukünftig gerecht werden.”
Stephan Oetiker
Verwaltungsratspräsident und Generis Partner